migrationDie Kunst der Migration ist der Austausch von geschäftskritischen Prozessen und IT-Systemen, während der Produktionsbetrieb ohne Unterbrechung weiterläuft und gleicht in vielerlei Hinsicht einer Operation am offenen Herzen während eines Marathonlaufs. Migrationen können entweder auf Messers Schneide geplant und durchgeführt werden, als systematisch konzipierte Iterationen oder als Kombination aus beidem. Erfolgreiche Migrationen stellen sicher, dass überholte Prozesse und Systeme kumulativ außer Betrieb genommen werden, ohne den Betrieb, die Datenintegrität oder das Unternehmen zu stören.

Wie kann man die Herausforderungen von engmaschigen Abläufen bewältigen?

Der Vorteil von modernen Systemen besteht natürlich in den Funktionen, die viele neue IT-Lösungen standardmäßig für die Fertigung bieten und die Bandbreite an Möglichkeiten ist groß. Die Analyse der verschiedenen Anbieter und Anwendungen sowie die Entwicklung der erforderlichen Migrations- und Bereitstellungsstrategien ist folglich zeitaufwändig und fehleranfällig.

Seit 30 Jahren integrieren wir erfolgreich viele der führenden Softwarelösungen für die Fertigungsindustrie. Unser Erfahrungsschatz reicht dabei von der Bereitstellung erstklassiger Beratungsdienste im Bereich der Lizenzierung von Fertigungssoftware von Drittanbietern bis hin zu damit verbundenen IT-Lösungen. Unser Expertenteam unterstützt Sie gern bei der Analyse, Auswahl und Lizenzierung von Software für die digitale Fertigung.

  • Wie können MES und andere Anwendungen zur Fertigungssteuerung untereinander und mit Ihrem ERP synchronisiert werden?
  • Wie können Sie beispielsweise abgelaufene Produktionsmittel in Echtzeit sperren, deren Verwendung in der Produktion verhindern, Ausschuss reduzieren, den Ertrag steigern und sich auf wertschöpfende Aktivitäten konzentrieren?
  • Wie tauschen Ihre Standorte effizient Daten aus, um als feinmaschiges Fertigungsnetzwerk zu agieren?
  • Wie überwachen Sie Ihre Geräte und Komponenten über verschiedene Standorte hinweg auf der ganzen Welt oder bei Ihrem nächstgelegenen Lieferanten?
  • Wie migrieren Sie zu einer service- oder nachrichtenorientierten IT-Architektur? Eine, die es erlaubt, Softwaremodule über heterogene Plattformen zu verteilen. Außerdem sollte der Aufwand und die Komplexität der Pflege und Entwicklung mehrerer Schnittstellen, Betriebssysteme und Kommunikationsprotokolle reduziert werden.

Wenn Sie eine Migration in Betracht ziehen, sollten Sie unbedingt einen Partner auswählen, der all diese Fragen angemessen beantworten kann. Die Einrichtung eines kurzfristigen Pilotprojekts ist schnell gemacht, aber für eine unternehmensweite Einführung sind strategische End-to-End-Überlegungen erforderlich.

Einige Unternehmen unterschätzen Möglichkeiten wie die Integration von Stammdatenmanagement in neue Software-Rollouts mittels Vereinheitlichung und Kombinierbarkeit von anwendungsbezogenen Aktivitäten und verpassen die Chance dafür schließlich.

Lösungen wie SAP Manufacturing bieten eine integrierte Datensynchronisation mit dem ERP-System und anderen Systemen. So müssen Daten aus Speichern weder importiert noch exportiert, manuell gepflegt, zugeordnet oder normiert werden.

Warum auf eine neue IT-Lösung für die Fertigung migrieren?

Folgendes Szenario: Fertigungs-IT-Lösungen sind der operative Dreh- und Angelpunkt Ihrer Fertigungsprozesse und Sie wurden damit beauftragt die Kernfunktionen eines Systems zu erweitern, um neue Marktanteile zu erobern. Das vorhandene MES-System ist in COBOL oder einer anderen alten Programmiersprache geschrieben und der leitende Entwickler plant bald in den Ruhestand zu gehen.

Zu allem Überfluss stehen Sie vor der Aufgabe, Hardware für Ihr SPC- und technisches Datenerfassungssystem (Engineering Data Collection System) bei Ebay zu kaufen. Und die Fachleute, die für die Implementierung der Geschäftslogik in Ihrem Dispatching-System verantwortlich sind, leiten jetzt Fabriken an einem anderen Standort. Ihre neu eingestellten Informatik- und Wirtschaftsingenieurteams wurden in Systemen geschult, die weitaus aktueller und fortschrittlicher sind als die in Ihrem Werk eingesetzten Systeme.

Viele Kunden stehen vor einigen oder genau diesen Problemen. Bei all den neuen IT-Lösungen für die Fertigung, die auf dem Markt sind, sind nur wenige Produktanbieter bereit oder in der Lage zusammenhängend zu erläutern, wie Sie diese Probleme lösen können. Das heißt, welche Unterstützung können sie Ihnen bieten, die Sie für die Migration von Lösung A zu Lösung B benötigen.

Ähnlich wie bei einer Operation am offenen Herzen ist der Prozess der Migration eines operativen Systems schwierig und erfordert umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten.

MES-Migrationsszenarien

Das MES ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt des Fertigungsbetriebs. Unabhängig davon, ob es sich um eine überholte, COBOL-basierte Lösung oder eine kundenspezifische Entwicklung handelt, enthält das MES den Kern Ihrer Fertigungs-Laufzeitprozesse.

Auch wenn das vorhandene System Einschränkungen aufweist, besteht der erste Schritt bei einer Migration darin, das Ist-System zu dokumentieren und so ein umfassendes Verständnis für die Nutzung des aktuellen Systems zu erhalten. Anschließend werden die Ist-Fertigungslandschaft, die Geschäftsziele und die Prioritäten zu einem konzeptionellen Plan zusammengefasst, um in der Folge festzulegen, welche Komponenten ersetzt, welche wiederverwendet und welche stillgelegt werden sollen.

Das Konzept wird weiter ausgearbeitet und mündet schließlich in der Soll-Lösung. Es werden eine Migrationsstrategie und ein Projektplan entwickelt, um den Prozess für den Übergang von der Ist- zur Soll-Lösung zu definieren. Klingt leicht vorstellbar, ist aber schwierig zu erreichen und noch schwieriger zu realisieren.

Werfen wir einen Blick auf die Migration des Produktionssystems: es gibt mehrere Möglichkeiten, dies anzugehen. Höchstwahrscheinlich wird ein hybrider Ansatz geplant, da dieser die Ziele und Risiken des Projekts ausgleicht.

 

Knife-Edge-Roll / „auf Messers Schneide“

  • Alte Anwendung abschalten
  • Daten migrieren
  • Neue Anwendung einschalten
Knife-Edge-Roll Migration

Parallelbetrieb

  • Alte Anwendung wird als operative Anwendung verwendet
  • Neue Anwendung wird parallel verwendet (nicht operativ)
  • Neue Anwendung wird in Betrieb genommen
Parallelbetrieb Migration

Funktion für Funktion

  • Ausführen der alten Anwendung
  • Funktion für Funktion durch das neue System ersetzen
  • Wenn alle Funktionen ersetzt sind, altes System abschalten
Funktion für Funktion Migration

Neue Produktionsanläufe

  • Ausführen der alten Anwendung
  • Neues System aufbauen und einrichten, neue Lose darauf starten
  • Nachdem alle Produktionsaufträge im neuen System sind, schalten Sie das alte System ab
New Production Migration
Neue Produktionsmigration

In den Planungsphasen sollte das Team die betrieblichen Aspekte berücksichtigen (F&E vs. Großserienproduktion, Anzahl der Produkte, geplante Abschaltzeitfenster, hohe vs. niedrige Integration von Geräten, Anwendungen usw.).

Die Migration erfordert die Unterstützung durch die obersten Ebenen im Unternehmen und birgt das Risiko des Scheiterns, wenn die entsprechende Mithilfe auf Produktionsebene fehlt. Die Durchführung einer komplexen Migration in einem laufenden System benötigt Erfahrung und geschulte Aufmerksamkeit. So wird vermieden, dass der laufende Betrieb ernsthaft beeinträchtigt wird und die Fabrik ist nach Abschluss der Migration in der Lage, die versprochenen Vorteile der neuen Lösung auch wirklich zu nutzen.